Über die Gemeinde
Im engen Tal des Lämpertsbaches liegt das etwa 540 Einwohner zählende alte Amtsdorf Nazza.
Zu beiden Seiten des Tales erheben sich Bergrücken. Nach Süden und Westen der Fuchsberg, während Osten und Norden von den Bergen des Hainichs eng begrenzt sind.
Bekannt ist der Ort vor allem durch die Burgruine Haineck. Sie lag am Eingang der durch den Hainich führenden Straße und war somit die "Wächterin des Tales".
Nazza zählt zu den ältesten Siedlungen der Region. Erste Erwähnung Nazzas als "Nazaha" findet sich in einer urkundlichen Nachricht von 1015. Danach soll Nazza vom Kaiser an das Kloster Fulda übertragen worden sein. Hinsichtlich ihres tatsächlichen Bezuges auf unseren Ort ist diese Nachricht in der Forschung allerdings umstritten. Auf jeden Fall gab es den Ort aber schon zu dieser Zeit, denn nach ihm benannte sich eine der bedeutsamsten Adelsfamilien dieser Zeit, die "Herren von Natza". Sie sind bis in das 16. Jahrhundert hinein nachweisbar, verloren aber schon recht früh, im Verlauf des 14. Jahrhunderts, ihren eigentlichen Stammsitz an die Landgrafen von Thüringen. Im Ort hinterließen sie einen Schlossbesitz.
1392 ließ Landgraf Balthasar die Burg Haineck errichten. 1513 erwarben die Herren von Hopffgarten den Ort, die Burg und das Gericht. Schon wenige Jahre später gehörten zu ihrem Amt Haineck zu Nazza die Orte Nazza, Hallungen, Ebenshausen, Frankenroda, Lauterbach, Neukirchen, Craula und Mülverstedt. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Amt aufgelöst.
Die Hopffgartens veranlassten auch den Umbau des Schlosses und der uralten Kirche. Seit 1847 führt von Eisenach eine "Poststraße" durch den Ort Richtung Mühlhausen.
Die Beschränktheit der landwirtschaftlichen Flächen ließ jedoch keinen großen Reichtum aufkommen. Verbreitet waren dieKöhlerei und Weberei, wobei letztere einen guten Ruf bis ins vorige Jahrhundert hinein hatte. Auch die Zigarrenindustrie war fast 100 Jahre im Ort ansässig. Größte Bedeutung für das Leben der Menschen hatte aber der Waldreichtum der Gemeinde.
Heute stößt man in Nazza auf liebevoll gepflegte Fachwerkhäuser, schattige Plätze und romantische Dorfbrunnen. Etliche Handwerksbetriebe mit langer Tradition sowie große und kleinere Gewerbe gehören ebenso zum Erscheinungsbild des Dorfes.
In der Grundschule am unteren Dorfrand lernen nicht nur die Kinder aus Nazza, sondern auch aus Ebenshausen, Frankenroda, Hallungen, Lauterbach und Mihla. Sie trägt übrigens den gleichen Namen, wie die Burgruine über Nazza, nämlich den der "Haineck"!